The Life and Music of Antonio Rosetti

Translation

5.20

English German
Almost six years ago the musician Anton Janitsch, who was in my employ, escaped from here secretly and without permission to avoid his contracted debts. He was then engaged by Count Johann Palfy [sic] in Vienna. Three years ago, since he came home again on his own initiative and was divested of all means and with a body weakened through slovenliness, my compassion was awakened. I again took him into my service and provided him not only with clothing and furniture at my expense, but also awarded him a salary with which, if he would have kept his promise and lived like other people, he would have been able to manage quite well—particularly since I also allowed him sometimes to make concert trips for his own profit and paid him in his absence from court.

This man has at the beginning of last month, July, again left my service, although not secretly, but rather I granted his release, but only with the condition that he pay the debts that he had amassed to me and in [the town of] Wallerstein before he could leave. Janitsch excused himself, saying that he would have to send the money here within the space of five weeks. In the meantime, however, his wife and children would remain behind and also his belongs would not be forwarded to him until he fulfilled his promise. The five weeks is now past since 9 August and Janitsch still has not sent the required payment to his creditors, which amounts to 266 gulden 28 kreutzer.
Bereits vor 6. Jahren hat ein bei mir in Diensten gestandener Musicus, Anton Janitsch, contrahirter Schulden wegen das Mittel ergriffen, heimlich und ohne Abschied sich von hier zu entfernen und bei idem Herrn Grafen Johannes Palfy in Wienn sich zu engagiren. Vor drey Jahren, da er mit einem durch Liederlichkeiten geschwächt und verstümmelten Körper, u. von allen Mitteln entblößt, nebst Weib und Kindern, aus eigenem Trieb wieder hierher kam, ließ Ich mich dennoch aus Mitleiden bewegen, ihn neuerdings in meine Dienste aufzunehmen, ließ ihn nicht nur mit Kleidern und Meublen auf meine Kosten versehen, sondern ihm auch seitdem eine Besoldung genießen, bei welcher er, wenn er seiner Zusage zufolge, wie andere ordentliche Leute gelebt hätte, ganz gut hätte bestehen können; besonders, da ich ihm auch noch bisweilen zu seinem Profit Reisen zu machen erlaubte, und ihm in seiner Abwesenheit auch immerhin seine Besoldung abreichen ließ.

Eben dieser Mensch hat nun seit Anfang vorigen Monats July meine Dienste wieder quittiert, obwohl nicht heimlich, sondern ich entheilte ihm seine gesuchte Entlassung, aber mit dem ausdrücklichen Beding, daß er zuvor seine hier und in Wallerstein gemachte Schulden bezahlen sollte. Janitsch entschuldigte sich, daß er das Geld dazu sogleich nicht bekommen könnte, reversierte sich aber schriftlich, unterm 5. July; daß er es in Zeit von 5 Wochen anher schicken, inzwischen aber sein Weib und Kinder hier lassen, auch seine Effecten von Wallerstein nicht eher abfordern würde, als bis er seine Verbindlichkeit erfüllt hätte. Die 5 Wochen sind nun schon seit dem 9ten August zu Ende und Janitsch hat die zu Zahlung seiner Creditorum, erforderliche 266 fl. 28 x Rheinl. noch nicht geschickt.

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